neues Jahr, neue Regeln

Mit dem Jahr 2020 tritt die APO (Ausbildungs- und Prüfungsordnung) 2020 in Kraft und löst die AOPO 2018 und ihre ergänzende Merkblattsammlung ab. Mit der neuen APO treten einige neue Regeln in Kraft.

Die APO ist ein „lebendes“ Regelwerk, welches in regelmäßigen Abständen überarbeitet und an die aktuellen Anforderungen angepasst wird. Im Vordergrund der letzten Aktualisierung steht u. a. der stärkere Inklusionsgedanke, die einfachere Vermittlung / die Transparenz der Prüfungen für außenstehende, die Neuordnung von Prüfungen sowie die Einführung der Pferdeführerscheine.

Sie sind auch eine der größten Veränderungen in diesem APO-Zyklus: Die Pferdeführerscheine Umgang und Reiten als zeitgemäße Weiterentwicklung des Basispass Pferdekunde bzw. des Reitpasses. Die Pferdeführerscheine sollen für mehr Sicherheit, Unfallverhütung und Tierwohl sorgen. Sie sind für alle Menschen gedacht, die sich mit ihrem Pferd auf einer Anlage und in der Nähe bewegen, aber auch für Reiter, die im Gelände unterwegs sind. Ausreiten bringt es oft mit sich, dass man mit dem Pferd Straßen nutzen muss und damit zum Verkehrsteilnehmer wird. Das stellt besondere Anforderungen an Mensch und Pferd. Die Pferdeführerscheine fassen alle grundlegenden Kompetenzen zusammen, die Menschen reitweisen- und disziplinübergreifend zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Pferd befähigen. Es sind aber auch „nur“ Mindest-Qualifikationen, die dem Menschen helfen, Alltagssituationen mit dem Pferd zu meistern.

Entsprechend sind die Inhalte. Beim Pferdeführerschein Umgang stehen der erste Kontakt zum Pferd, die Pferdepflege, das Pferdeverhalten und verhaltensgerechter Umgang mit dem Pferd einschließlich Haltung, Fütterung und Gesundheit auf der Agenda. Der praktische Umgang reicht von Bodenarbeit und Führen im eingezäunten Bereich bis hin zu Alltagssituationen, bei denen das Pferd auch im öffentlichen Raum zu führen ist. Ab 2020 ersetzt der Pferdeführerschein Umgang den Basispass Pferdekunde. Beim Pferdeführerschein Reiten sind die Inhalte wie folgt: Pferde pflegen und fürs Reiten vorbereiten, Reiten auf dem Reitplatz und/oder in einer Reithalle, Reiten im Außenbereich bzw. auf dem Außenplatz sowie Pferdegesundheit, Tierwohl und Grundkenntnisse der Reitlehre. Als fachliche Erweiterung des Reitpasses wird der Pferdeführerschein Reiten diesen ebenfalls mit Inkrafttreten der APO 2020 ersetzen. Voraussetzung für die Prüfung zu beiden Pferdeführerscheinen ist ein Vorbereitungslehrgang analog dem bisherigen Basispass Pferdekunde bzw. Reitpass. Wer also ab 2020 seine Alltagstauglichkeit und Kompetenz im Umgang mit Pferden oder als Reiter verbessern oder mit einer Qualifikation nachweisen möchte, für den ist der Pferdeführerschein Umgang oder der Pferdeführerschein Reiten das passende Angebot.

Die bekanntesten und am stärksten gefragten Qualifikationen für Reiter, Fahrer und Voltigierer sind die Abzeichen. Die größte Gruppe bilden die Reitabzeichen – ein zehnstufiges Abzeichensystem, das in sinnvollen Lernschritten vom Anfänger bis zum Könner die Ausbildung des Reiters ermöglicht und begleitet. Das Konzept kleinerer Lernschritte als Grundlage erfolgreicher Ausbildung wird ab 2020 auch im Bereich Fahren, Longieren, Voltigieren und Westernreiten fortgeführt. Die Fahr-, Longier-, Voltigier- und Westernreitabzeichen werden daher teilweise ergänzt. Das motiviert zum einen durch erreichbare Teilerfolge. Zum anderen macht es auch das Erreichen der nächsten Abzeichenstufe leichter. Bei den Fahrabzeichen (FA) gibt es ab 2020 das FA6. Bei den Longierabzeichen (LA) wird das LA5V eingeführt. Damit kann das Longieren mit Voltigierern abgeprüft werden. Ebenfalls neu sind das LA3 und das LA1V, das aufgrund von Turniererfolgen an Longenführer verliehen wird. Zu guter Letzt gibt es auch noch ein neues Voltigierabzeichen, das VA5 – eine E-Pflicht (nach Einführung des E Programms mit der LPO 2018). Weiter wird das Mindestalter der Pferde in Abzeichenlehrgängen und -prüfungen einheitlich auf fünf Jahre festgelegt. Ebenso wird der Einsatz der Pferde begrenzt.

Neben diesen Änderungen haben sich diverse weitere in Richtung der Ausbildung von Trainern, Turnierfachleuten, etc. ergeben.

Es bleibt also spannend. 😉

a.schreiber